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5 Ausgabe 4 April 2017 kArlSruHE AktuEll Frau Langeneckert, Sie kamen von Offenburg nach Karlsruhe, um hier die Leitung der Sozialund Jugendbehörde zu übernehmen. Welches Bild haben Sie nach den ersten Monaten? KL: Es ist beeindruckend, welche Angebote für Familien über die Jahre in Karlsruhe geschaffen wurden. Ich freue mich, hier zu sein und bin noch dabei, mich in all die Programme für die verschiedenen Altersgruppen einzufinden. Gut ist aus meiner Sicht, dass vor allem in Angeboten gedacht wird, wie zum Beispiel mit den Startpunkt Familienzentren. Netzwerke und konkrete Hilfen sind für die Menschen einfach am wichtigsten. Bei der Stadt Offenburg waren Sie Abteilungsleiterin für Familie, Jugend und Senioren. Welche Ideen und Ansätze bringen Sie aus Ihrer Arbeit in Offenburg mit? KL: In Offenburg gibt es viele Stadtteil- und Familienzentren. Da geht es um Anknüpfungspunkte, um Möglichkeiten zur Vernetzung. Familien, junge und vor allem auch alte Menschen profitieren davon, Räume zur Begegnung zu haben. Hier besteht in Karlsruhe eine richtig gute Basis und gleichzeitig noch Potenzial, auch für ehrenamtliches Engagement der Bürger. Zur Sozial- und Jugendbehörde gehören diverse Fachbereiche, vonAdoptionsvermittlung über Schülerhorte, Jugend- und Drogenberatung bis zum Seniorenbüro. Wie bekommen Sie das alles unter einen Hut? KL: Der Bereich ist insgesamt tatsächlich riesig. Ich habe rund 1.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Gegliedert ist das Ganze in sechs Hauptabteilungen und Die Vorschlagfrist für den Kinderfreundlichkeitspreis des Karlsruher Bündnisses für Familien wurde um einen Monat auf den 30. April verlängert. Der Preis würdigt Bürgerinnen und Bürger, Institutionen, Initiativen, Vereine und Unternehmen aus Karlsruhe, die sich besonders für Mädchen und Jungen sowie deren Lebensbedingungen einsetzen. Dabei zählt auch ehrenamtliches Engagement jeder Art: Von Einzelpersonen oder ganzen Gruppen und in allen Bereichen. Besonders erwünscht einige kleinere Abteilungen. Es gibt Führungskräfte und Teams, mit denen ich mich treffe. Meine Arbeit findet vor allem auf der strategischen Ebene statt, in der Planung, und es ist mir ein Anliegen, mit den Kollegen im Gespräch zu sein. Welches Projekt liegt Ihnen für Karlsruhe besonders am Herzen? KL: Ich finde das Thema Ganztagsschulen unglaublich spannend. Da ist so viel in Bewegung, da gibt es so viel Potenzial. Gerade auch für benachteiligte Kinder liegt hier eine riesige Chance. Bildung ist nun mal der entscheidende Schlüssel für ein selbstbestimmtes Leben. Auch das Land setzt stark auf Ganztagsschulen, zum Teil auch anstelle der bisherigen Hortbetreuung. Die große Herausforderung ist dabei, eine gute Qualität sicherzustellen. Wie sieht ein „gutes“ Ganztagsschulkonzept aus? KL: Die Inhalte, vor allem nachmittags, müssen abwechslungsreich sein: Musik, Sport und weitere Angebote. Neben Lehrern sollten auch Sozialund Freizeitpädagogen an den Schulen sein, damit das Ganze aufeinander abgestimmt ist. Es darf keine reine Beaufsichtigung der Schüler sein; dann würde man das Potenzial nicht nutzen. Im Herbst 2015 wurden2.648 Karlsruher Familien mit Vorschulkindern in einer Umfrage der Stadt zum Betreuungsbedarf bei Grundschulkindern befragt. KL: Ja, da haben weit mehr als die Hälfte der Familien den Fragebogen ausgefüllt. DieAntworten und Erkenntnisse daraus sind zentral, um entsprechend zu planen. Allerdings fällt dies, zum Beispiel die sogenannte ergänzende Betreuung, vor allem in den Bereich meines Kollegen im Schul- und Sportamt. Vorkurzemfand wieder eine Umfrage statt: Die Stadt hat Ende F e b r u a r d i e Familien angeschrieben und sie aufgerufen, einen Online- F r a g e b o g e n a u s z u f ü l l e n . Darin ging es unter anderem um die Wohnsituation und die persönliche Zufriedenheit, um Treffpunkte für Kinder und Jugendliche, die Betreuungssituation an den Schulen und die Berufstätigkeit der Eltern. KL: Das war wieder eine Vollerhebung, es sind also tatsächlich alle Karlsruher Familien mit Kindern unter 18 Jahren angeschrieben worden. Wir erhoffen Serie unserer Mitarbeiterin Iris Wuttke uns Aufschluss darüber, wie bekannt welcheAngebote sind und wo noch Verbesserungsbedarf besteht. Uns interessiert, wie es den Familien in Karlsruhe geht. Bis 17. März war die Teilnahme an der Umfrage möglich, und ich hoffe, viele Familien haben die Chance genutzt. Wie können Karlsruher Familien ihre Wünsche undAnregungen sonst noch einbringen? KL: Zum einen kann man sich an das Kinderbüro wenden. In den Stadtteilen sitzen in den „Startpunkt Familienzentren“ kompetenteAnsprechpartner für Eltern. Dann gibt es natürlich den Stadtjugendausschuss, der auf Jugendliche spezialisiert und sehr gut organisiert ist. Und wir haben das Seniorenbüro, es befindet sich in der Kaiserstraße Engagiert für Familien in Karlsruhe Interview mit Karina Langeneckert, Chefin der Sozial- und Jugendbehörde Neue Köpfe für Familien Vier neue „Köpfe“ haben in den vergangenen Monaten ihreArbeitinderKarlsruherSozial undJugendbehördeaufgenommen. Diese Personen und ihre Tätigkeitsfelder wollen wir kennenlernen und sie Ihnen vorstel- len. Deshalb ganz aktuell im „Karls- ruher Kind“: ein Vierteiler zum The- ma „Familien in Karlsruhe“. Heute: Teil 1 – die neue Chefin der Sozial- und Jugendbehörde, Karina Lange- neckert. In den nächsten Ausgaben folgenJonasNees, neuer Leiter des Kinderbüros der Stadt Karlsruhe, Achim Kolb vom „BündnisfürFamilien“undSarahZwingmann,dieseitKurzem die Leitung der Kinderinteressenvertretung inne hat. 235, nur etwa 150 Meter vom Europaplatz. Dazu kommen der soziale Dienst sowie Einrichtungen wie Kitas, Bürgerzentren und Seniorenbegegnungsstätten der vielen freien Träger in Karlsruhe. An all diesen Stellen können Familienmitglieder die entsprechenden Fragen stellen und Anliegen äußern. Wenn man sich mit Anliegen an eine der Stellen wendet, wie geht es dann weiter? KL: Bei persönlichen Fragen erhalten die Familien Information und Beratung. Anfragen, die ein Angebot betreffen, werden vor Ort geprüft. Darüber hinaus gehende Anliegen und Vorschläge werden von der Kinder- und Jugendhilfeplanung und der Sozialplanung der Stadt Karlsruhe zusammengeführt; dann können wir Verbesserungsmöglichkeiten prüfen. Vielen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg. Katrin Langeneckert Beispiele sollen Schule machen Vorschlagsfrist für Kinderfreundlichkeitspreis auf 30. April verlängert sind Einreichungen von Kindern und Jugendlichen, für sie gibt es einen eigenen Vorschlagsbogen. Ohne Beteiligung der Hauptakteure geht es nicht, deshalb wertet eine aus Kindern und Jugendlichenzusammengesetzte Jury die Einsendungen aus, entscheidet über die Preisvergabe und gestaltet die offizielle Preisverleihung mit. Es werden Geld- und Sachpreise im Wert von 1.000 Euro vergeben. Informationen und Vorschlagsbögen sind unter www.karlsruhe. de/familienbuendnis zu finden. -pia EIN LUSTIGES KATZENVIDEO SCHAUEN? ODER ... DEINEM KIND SAGEN, DASS DU ES LIEB HAST. Mit Unterstützung durch das 30. April – Tag der gewaltfreien Erziehung „Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Körperliche Bestrafung, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig.“ § 1631 Absatz 2 des Bürgerlichen Gesetzbuchs (BGB) Das Kinderbüro der Stadt Karlsruhe setzt sich für ein gewaltfreies Aufwachsen aller Kinder und Jugendlichen ein. www.karlsruhe.de/kinderbuero


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