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26 Ausgabe 4 April 2017 für Eltern gelesen von EvaUnterburg ... damit haben alle Protagonisten der folgenden Bücher zu kämpfen. Madina versteht die Aufregung ihres Vaters oft nicht, Lisa sucht etwas mehr Aufregung in ihrem Leben, seitdem sie umgezogen ist, Juli forscht nach dem Grund, warum Celeste ab und an aus der Fassung gerät und Laura würde ihr Paradies eigentlich lieber ohne die Aufregung des geplanten Vespa-Rennens weiterleben. Na, sind Sie neugierig geworden? Dann schauen Sie doch auch bei der „Klasse für sich“ vorbei oder suchen wie Paula einen Tiger im Garten, streiten und versöhnen sich wie Mats und Schimpansky oder holen den großen Knuddel, wenn es in Ihrer Familie mal wieder hoch her geht. Das Leben bleibt aufregend! Das große Knuddel Knuddel scheint immer rechtzeitig zur Stelle, wenn zwischenmenschlich etwas schief läuft. Wenn sich die Mäuse beispielsweise gegenseitig das Knabberzeug wegessen, sich Katze und Hund im Fell liegen, der Riese dem Zwerg einen Stein auf den Kopf fallen lässt oder die Igelmama mit ihrem Igelkind einfach nur Stresshat.DannkommtKnuddel, ein weiches gelbes Etwas, von dem man pro erzählter kleiner Geschichte immer nur einen Teil sehen kann. Mal ist es eine große Nase, mal ein gelbgeringelter Schwanz, mal ein Arm, der aus dem Wasser ragt. Erst ganz zum Schluss dieses gereimten Pappbilderbuches sieht man, wer Wieder beste Freunde GroßeAufregungbeiden Tieren: Waschbär Mats und Braunbär Schimpansky sind allerbeste Freunde, eigentlich... Aber jetzt haben sie Streit, warum weiß niemand, auch sie selbst nicht. Sie sprechen nicht mehr miteinander und schicken Freunde, um Nachrichten auszutauschen. Ganz schön schwierig für die Freunde und vor allem ermüdend. So verwundert es nicht, dass aus Schimpanskys wütendem „Sag Mats von mir, dass wir uns nie mehr vertragen!“ etwas ganz anderes wird, als ursprünglich gemeint. Jeder der Tiere hat es eilig und raunt imVorrübergehen dem nächsten die Nachricht zu und so entsteht nach vielen Stationen der „Stillen Post“ ein wunderbares Versöhnungsangebot. Sehr, sehr süß und eine BuCHtIPPS Aufregung Wie eine Nuss mein Leben auf den Kopf stellte Lisa ist elf und gerade umgezogen. Dazwischen: Ich Madinas Geschichte fesselt ungemein. Wieso viele ist sie mit ihrer Familie aus einem der Kriegsgebiete dieser Welt nach Deutschland geflohen und wie so viele möchte sie hier ganz ankommen. Madina scheint das zu gelingen, denn sie hat Laura. Mit dieser besten Freundin macht sie alles, was beste Freundinnen mit 15 eben so machen. Und obwohl Madina zusammen mit ihren Eltern, dem kleinen Bruder und der stets schlecht gelaunten Tante noch immer in einer schäbigen Pension in nur einem Zimmer wohnt, scheint das komplette Ankommen in Deutschland zum Greifen nah. Nur noch wenige Wochen und dem Antrag auf Asyl wird stattgegeben, so übersetzt Madina ihrem aufgeregten Vater wieder einmal einen Brief vom Amt. Vielleicht beziehen sie dann eine eigene Wohnung. Vielleicht wird dann der Vater wieder ein bisschen mehr wie früher und hat weniger Angst, Madina könne in diesem neuen Land sich zu sehr angleichen an die für ihn so fremde Lebensweise. Doch dann kommt ein Brief von Oma und alles wird anders. Was ist, wenn der Vater Was ihre Eltern reizend finden, ein Häuschen im Grünen mit Fischteich und Trampolin im Garten hält für die wohlbehütete Lisa wenig Spannendes bereit. Noch dazu hat sich ihre beste Freundin Alice einem anderen Mädchen zugewendet und verhält sich Lisa gegenüberrichtiggehendgemein. Ob das neue Waisenhaus in der herrschaftlichen Villa vielleicht Interessantes zu bieten hat? Als Lisa dorthin ihren erstenAusflug macht, landet sie prompt auf der Krankenstation und wird als eines der neuen Waisenkinder angesehen. Und das alles wegen einer einzigen Nuss, auf die sie hoch allergischreagiert. Esistgar nicht so leicht, das Waisenhaus wieder zu verlassen, aber dank Lasse und Siggi schafft es Lisa wieder in ihr normales Zuhause. Doch was heißt schon normal, wenn man plötzlich alles hinterfragen muss? Was hat es mit dem blauen Baby-Strampler auf sich, den Lisa im Altkleidersack ihrer Mutter findet und wieso gibt es gar keine Babybilder von ihr? Sieht sie überhaupt wie ein richtiges Mädchen aus? Doch das größte Rätsel ist: Wieso sieht Lasse aus dem Waisenhaus Lisa wie aus dem Gesicht geschnitten aus? Dieser Kinderroman hat alles, was man mit 10 Jahren gerne lesen möchte und er gibt wunderbare Denkanstöße, was dasLebenimAllgemeinenundim Besonderen so ausmacht. Lisas pädagogisch höchst wertvollem Klassenlehrer sei dank! Alexa Hennig von Lange: Wie eine Nuss mein Leben auf den Kopf stellte. 240 Seiten, gebunden, 16x22 cm, Thienemann 2016, ISBN: 978-3-522-18441- 0, € 12,99, ab 10 Jahren tatsächlich zurückgeht?Welchen Grund hätte die restliche Familie noch, um Asyl zu beantragen? Madina holt sich Hilfe und steht doch immer dazwischen. Dieser Roman in Tagebuchform gehört sicher zum Stärksten, was zum Thema Flucht und Bikulturalität je geschrieben wurde. Unbedingt empfehlenswert! Julia Rabinowich: Dazwischen: Ich. 256 Seiten, broschiert, 14x28 cm, Hanser 2016, ISBN: 978-3-446-25306- 3, € 15, ab 14 Jahren Knuddel ist: ein weicher großer Knuddler, der alle Streitenden versöhnenkann.Soeinenbraucht jede Familie und jedes Kind. Andrea Schomburg, Stefanie Jeschke: Das große Knuddel. Pappbilderbuch, 14 Seiten, gebunden, 21,5x16cm, Sauerländer 2017, ISBN: 978- 3-7373-5456-1, € 7,99, ab 2 Jahren Wohltat für alle Eltern kleiner Streithähne. Katja Reider, Henrike Wilson (Illustr.): Wieder beste Freunde. 32 Seiten, gebunden, 26x31 cm, Coppenrath 2016, ISBN: 978-3-649-66790-2, € 12,99, ab 3 Jahren Kronenstraße 24 • 76133 Karlsruhe


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